Alien: Covenant

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"Sie suchen Ihren Schöpfer – ich sehe hier meinen. Ich werde Ihnen dienen, obwohl Sie ein Mensch sind. Sie vergehen, ich vergehe nicht."

"Ich möchte jetzt Tee, David. Ich möchte den Tee."

In Aliens (also Teil 2 der Filmreihe von 1986) erfährt Ellen Ripley (Sigourney Weaver) nach 57-jährigem Kälteschlaf, dass sich auf dem Planeten, auf dem sie mit der Besatzung des Raumschiffs Nostromo im Jahr 2122 die erste Begegnung mit einem der Säureblut-Aliens (in Teil 1 der Reihe von 1979) hatte, mittlerweile Menschen angesiedelt haben – und zwar circa zwanzig Jahre bevor Ripley aus dem Kälteschlaf erweckt wird (also ungefähr im Jahr 2159). Im Realjahr 2017, also 38 Jahre nach Erscheinen des ersten Teils, reist nun die Besatzung des Raumschiffs Covenant im Filmjahr 2104, also 18 Jahre bevor die Nostromo auf dem Planeten mit den Alien-Eiern landet, zu einem völlig anderen Planeten.
Die Siedler auf dem Planeten aus Teil 2 der Reihe werden ungeachtet dessen (mit einer Ausnahme) samt und sonders von der inzwischen vielzählig geworden werdenden Alien-Brut ausgerottet worden sein. Das erscheint womöglich reichlich verwirrend, wird aber so gekommen sein werden… oder so.

Vermutlich wird es auch nicht viel nützen zu erwähnen, dass die Mission der Covenant zehn Jahre nach Aufbruch des Raumschiffs Prometheus stattfindet (nämlich dem ersten Teil des Prequelsequels von 2012 (Realjahr)), um das Verständnis für die Alien-Zeitlinie ein wenig zu erhellen. Einer der Väter der Quantenmechanik soll im Bezug auf selbige einmal gesagt haben, dass, wer sich durch die Quantenmechanik nicht verwirren lasse, sie wahrscheinlich nicht verstanden habe. Mit diesem Beinahe-Zitat, dass ich hiemit gerne über die Zeitlinie der Alien-Reihe stülpen möchte, beende ich meinen kleinen Exkurs in Sachen temporale Mechanik im Film. Oder anders: Genug halbgare Korinthen gekackt.

Die Story in kurz: Ein Kolonisationsraumschiff macht auf dem Weg zu seinem eigentlichen Ziel einen ungeplanten Abstecher zu einem Planeten, von dem ein verrauschtes Funksignal empfangen wird. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf. Verzicht auf Raumanzüge bei der Planetenerkundung, Infektion, Sex, Explosionen, Flötenspiel, großes Geschrei, Ende.

So abschätzig diese Zusammenfassung zunächst auch wirken mag, es sei hiermit ergänzt, dass weißgott nicht alles schlecht ist an Alien: Covenant. Fassbender macht, wie zumeist, einen herausragend guten Job und seine weibliche Kollegin, Katherine Waterston, steht ihm dabei in nichts nach. Das Production Design, die Optik/Ästhetik sind genial (von ein paar überflüssigen Lense Flares abgesehen) und der Sound ist bombastisch. Wer also Space-Jockey-Filme mag, wer sich von der majestätisch strudelartigen Stimmung ansaugen lässt und immer bereit ist, über gewisse erzählerische Schwächen hinwegzusehen, wer die Art mag, in der Scott sich vielfach selbst zitiert (und das sehr gekonnt), der ist mit diesem Film bestens beraten.

Abschließend: Eigentlich könnte Alien: Covenant für komplett Unwissende ein guter Einsteiger zur Alien-Reihe sein, wäre da nicht der einige Minuten lange Prolog, der ohne Kenntnis des Vorgängerfilms (Prometheus) rein gar nichts Erhellendes zur Handlung beiträgt. Und Promtheus selbst ist eher das Gegenteil eines gelungenen Einsteigers...
Soviel jedenfalls ist sicher: Die Plausibilität der Filmreihe im Überblick ist für mich, ganz profan ausgedrückt, vorerst einmal am Arsch. Aber wer weiß... man sollte den Erfindungsreichtum von Drehbuchautoren niemals unterschätzen und wir dürfen sehr gespannt darauf sein, ob und wie die Noch-Plot-Lücken in sicherlich kommenden Prequelsequels geschlossen werden.

Darsteller:
Michael Fassbender (Prometheus – Dunkle Zeichen, Steve Jobs, 12 Years a Slave)
Katherine Waterston (Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, Steve Jobs, Boardwalk Empire [TV])
Guy Pearce: (
Prometheus – Dunkle Zeichen, Iron Man 3, The Kings Speech, Memento)

Regie: Ridley Scott (Alien, Prometheus – Dunkle Zeichen, Der Marsianer – Rettet Mark Watney, Blade Runner, Blade Runner 2049)

Erscheinungsjahr: 2017 (Realjahr)

Dauer: 122 Minuten

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