Edge of Tomorrow

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Der Film spielt in einer nicht näher bestimmten Zukunft und der Planet Erde erfährt eine Invasion durch die Alienrasse Mimics – hübsch gemachte CGI-Monster eben – die nach und nach Städte und ganze Nationen verwüsten.

Bill Cage (Tom Cruise), Major der amerikanischen Streitkräfte, ist eigentlich nur im Marketing für die Armee tätig, reißt aber an der falschen Stelle (einem hohen Vorgesetzten gegenüber) den falschen Spruch und findet sich kurze Zeit später zum Rekruten degradiert bei einer kämpfenden Einheit wieder, die an vorderster Front, Aug' in Auge, den bösen, außerirdischen Invasoren gegenübersteht. Da der gute Bill als Marketing-Soldat keine Ahnung von Tuten und Blasen in Sachen Alien-Killing hat, wird er auch direkt bei seinem ersten Kampfeinsatz getötet. Was für ein wunderbar kurzer Film, mit einem auch sehr schönen Ende, könnte man jetzt annehmen. Jedoch die Rolle des Herrn Cruise weigert sich tot liegen zu bleiben und der Film geht weiter. Oder besser gesagt, der Film beginnt quasi wieder von vorne, denn bei Edge of Tomorrow handelt es sich um einen klassischen Zeitschleifenfilm á la Groundhog Day oder Source Code.
Mir persönlich hätte diese letzte Information eigentlich vollkommen ausgereicht den Kinobesuch für Edge of Tomorrow zu verweigern, nun hat aber der liebe @ich_Mario derart vehement darauf bestanden, dass der Film unbedingt sehenswert sei, dass ich mich doch überwand und – dies sei als Beurteilung des Werks schon vorweg genommen – ich habe es nicht bereut. Für gewöhnlich entwickeln sich Zeitschleifenfilme mit einer gewissen Zähigkeit, die in der Natur der sich wiederholenden Elemente einer derartigen Geschichte liegt und eben daher rührt meine Abneigung.

Bill Cage erlebt also den selben Tag wieder und wieder von vorne. Anders als bei zum Beispiel Groundhog Day, startet dieser Tag nicht grundlos aufs Neue, sondern immer erst dann, wenn Cage erneut ins Gras beißt. Im Film sichtbar beißt Cage geschätzt 30 bis 40 mal (ohne Gewähr) ins Gras, im Verlauf der Geschichte dürfte er allerdings einige hunderte-, wenn nicht sogar tausende Male sterben. Dass der Film dabei eben nicht komplett der dem Genre typischen Zähigkeit anheim fällt, ist dem Drehbuchschreibertrio McQuarrie, Butterworth und Butterworth zu verdanken (die heißen tatsächlich so), die es verstanden haben, die sich wiedeholenden Elemente nicht bis zum Erbrechen auszuwalzen, sondern nämliche nach dem ersten Zeitzyklus immer weiter zu raffen, um sie in späteren Zyklen schließlich komplett wegfallen zu lassen. Dadurch ergibt sich, wiederum im Gegensatz zu anderen Filmen des Genres, ein wesentlich breiteres Handlungspektrum. Konkret bedeutet das, dass sich sowohl die Entwicklung der Storyline, als auch die Handlungsorte abwechslungsreicher gestalten, als man das von derlei Geschichten gewohnt ist. So sieht man Bill Cage bisweilen auf dem Schlachtfeld, im Kampf mit den Aliens, ein anderes Mal von seiner Einheit desertiert und seinen Frust über die scheinbar sinnlose Zeitspringerei in einer Bar mit Spirituosen ersäufend und wieder ein anderes Mal durch Europa reisend, auf der Suche nach der Quelle für die scheinbar sinnlose Zeitspringerei.

Da es sich bei Edge of Tomorrow um einen typischen Hollywoodfilm mit einem Budget von 178 Mio. US-Dollar handelt, kann man wohl kaum von Spoiler sprechen, wenn man verrät, dass die ganze Sache gut ausgeht und dass auch der Love-Content nicht fehlen darf. Letzterer beschränkt sich (dem Himmel sei Dank) auf eine sehr kurze Episode und vermisst hätte ich ihn, im Falle des Weglassens, absolut nicht.

Iven und ich haben den Film in 3D geschaut. Ich persönlich bin nicht der größte Fan von 3D-Umsetzungen, weil sie nicht selten für die diversen Filme so wertvoll sind, wie ein Hodensack am Hinterkopf. Für Edge of Tomorrow nun kann man sagen, dass der zusätzliche Effekt der Räumlichkeit immerhin nicht störend oder völlig überflüssig ist, von einer zwingenden Notwendigkeit für die 3D-Technik (wie z.B. bei Gravity) kann man in diesem Fall allerdings auch nicht sprechen.

Fazit: Darsteller, Ausstattung und Cinematographie zeigen sich von ihrer Schokoladenseite und hie und da blinzeln einige gewitzte Details von der Leinwand. Für Freunde des Popcorn-Hochglanzeffekt-Kinos, die keinen allzu großen Wert auf tiefschürfende Storylines legen, ist Edge of Tomorrow durchaus eine Empfehlung.

Darsteller:

  • Tom Cruise Mission Impossible -Reihe
  • Emily Blunt Der Teufel trägt Prada
  • Bill Paxton Apollo13, Twister, Vertical Limit
  • Brendan Gleeson Harry Potter-Reihe (Mad Eye Moody)

Regie:

  • Doug Liman (Bourne Reihe)

Länge:

  • 113 Minuten
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