Bad Grandpa

Johnny Knoxville, bekannt u.a. durch die Marke Jackass spielt den sechsundachtzigjährigen Irving Zisman, der seinen Enkel zum leiblichen Vater bringen soll. Die Mutter hat eine Haftstrafe abzusitzen und Irwing weder Zeit noch Lust, sich um den Jungen Billy zu kümmern. Der Vater, ein Unsympath und schlechtes Vorbild, willigt nur im Hinblick auf das mögliche Kindergeld ein.

Die Prämisse von Bad Grandpa ist alles andere als lustig. Dennoch gelingt es dem Produktionsteam, daraus einen sehr kurzweiligen und tatsächlich spaßigen Film zu stricken.

Grundsätzlich handelt es sich hierbei eine Nummernshow, die man am ehesten mit „Verstehen Sie Spaß?“ erläutern kann.
Der Filmplot umrahmt improvisierte Szenen und erzählt dadurch die Hauptgeschichte. Dieses Konzept ist dermaßen fragil, dass die gelungene Umsetzung umso mehr erfreut.

Was den Zuseher erwartet, ist ein reifer Johnny Knoxville, der mit diesem Machwerk durchaus Anspruch anklingen lässt. Außerdem beweist der Titel ein sehr gutes Team, viel Spontanität sowie Bauchgefühl und ein Händchen für gutes Casting.

Herausragend ist in Bad Grandpa der entlarvende Blick auf Verhaltensweisen im (amerikanischen) Alltag, der prima besetzte Jackson Nicoll (Billy), die unglaublich gut geplant/-probten Szenen und die Überraschungen. Letzterer wegen empfehle ich, den Trailer nicht anzugucken.

Ich war diesem Titel äußerst skeptisch gegenüber eingestellt, da ich mit Jackass nichts anfangen konnte und wurde sehr gut unterhalten. Hauptsächlich deshalb, da Bad Grandpa sich eine ganze Ecke nach vorne arbeitet, sowohl technisch als auch inhaltlich.

Ich empfehle die BluRay, da im Bonusmaterial einige Hintergründe zur Produktion und die Auflösung der Streiche gezeigt werden. Ein Audiokommentar fehlt leider, doch der Rest macht mehr als Laune. Diesen Film sollte man gesehen haben, da er in der Art bisher ein Novum darstellt und als Komödie wirklich sehr gut funktioniert.