Happy!
@eickefrohwein INFOEin Einhorn mit leuchtend blauem Fell, rosafarbenen Hufen, einer knubbeligen Nilpferdnase, Hasenzähnchen und Hasenöhrchen, großen Kulleraugen, Feenflügelchen, einem Puschelschweif und einem Horn, das verdächtig nach Zuckerstange aussieht – wenn das kein herziger Kinderfilm ist...
AM ARSCH!
Happy! ist die bösartigste, brutalste, dreckigste, blutigste und verstörendste Comicverfilmung, die mir bis dato untergekommen ist.
Und Happy! ist verdammt gut!
Würde man den Plot all seiner grotesken Elemente komplett entledigen, bliebe dabei nichts weiter als eine klassische Detektivstory übrig: Ein am Leben gescheiterter Ex-Cop (selbstredend ein ultrazynischer Schwerst-Alkoholiker) begibt sich auf die Suche nach einem verschwundenen Mädchen.
Film Noir-Nachtigall, ick hör Dir trappsen.
Im Großen und Ganzen passt die Flim-Noir-Kategorisierung durchaus, wenn man vom fehlenden Stil-Element des Voice-Over-Erzählers absieht... und natürlich von den erwähnten anderen, den extrem grotesken Elementen. Die fast von Beginn bis zum Ende der Miniserie blutverschmierte und/oder schorfverkrustete Hauptfigur, Nick Sax (wundervoll abstoßend gespielt von Christopher Meloni), hält mit seinen Gedanken nicht ein Stück hinter dem Berg, sondern er spricht alles jederzeit im On ungefiltert aus – macht also ein Voice-Over überflüssig.... ohne Rücksicht darauf, ob irgendjemand seinen Gedanken gerade wirklich folgen will oder nicht. Und seine Gedanken werden zeitweise von einem imaginären Cartoon-Einhorn gesteuert, das seinerseits im Verlauf der Geschichte ganz eigene (Gruppentherapie-)Probleme entwickelt.
All das – verquirlt mit einem ekelhaften und perversen Weihnachtsmann (der weniger als gar keine Tassen mehr im Schrank hat), organisiertem Verbrechen, kleinen und großen Gangstern, echt krankem Humor, kafkaesken- und zahlreichen anderen Kopfkratz-Momenten – macht voll Bock...
ALLERDINGS NUR wenn man einen gewissen Hang zur Morbidität hat.
Fazit: 4,5 von 5 blutigen Brechstangen