Jamie Marks is dead

@spreiselbeerle INFO

Der Tod eines Jungen wirkt auf eine Kleinstadt - im Besonderen auf den gleichaltrigen Adam, denn er kann den Verstorbenen sehen.

Ein junger Außenseiter wird tot am Stadtrand aufgefunden, nur mit einer Unterhose bekleidet. Wie ihm geschehen ist, bleibt unklar. Adam, der sich mit dem üblichen Kleinstadt-Mief so gut es geht abgibt, ist von der Meldung schockiert und auf gewisse Weise fasziniert. Während sich Adam fragt, wie so etwas überhaupt stattfinden konnte, plätschert sein Umfeld weiter vor sich hin. Er versucht sich im Flickenteppich seiner Möglichkeiten zurecht zu finden und nebenbei erwachsen zu werden. Doch der Tod des Jungen Marks lässt ihn nicht los. Vor allem, als er den Totgeglaubten zu sehen beginnt. Er ist damit nicht allein, ein bis dahin fremdes Mädchen teilt seine Erfahrungen. Doch Adams Interesse ist deutlich stärker und sein Engagement wächst.Jamie Marks is dead besticht vornehmlich durch die Besetzung. Cameron Monaghan (unteres Bild, links) ist nicht nur optisch lecker, er transportiert glaubhaft die Atmosphäre seiner Situation. Was Adam durchlebt, zieht den Zuseher in den Bann. Neben der Hauptgeschichte möchte man in großen Teilen beobachten, wie der Bub einfach mit sich und der Welt klar kommt.Darüberhinaus liefert Noah Silver als Jamie (unteres Bild, rechts) eine Bandbreite ab, die einiges in der Zukunft erwarten lässt. Er verkörpert den Toten als einen fragilen und deplazierten Menschen. Bei derartigem Handwerk braucht es auch keine großen Spezialeffekte. Jamie Marks is dead ist eher Theater als Film (wertfrei).

Zur Handlung: Adam und Jamie kommen sich näher, wobei nie ganz klar ist, welche Ziele wer verfolgt. Dabei sind die Charaktere auch nie ganz orientiert, wie das bei Heranwachsenden eben oft ist. Warum Adam den toten Jamie sehen und mit ihm reden kann, wird nicht aufgelöst. Auch bietet Jamie Marks is dead keine klare Antwort auf manche Hintergründe, was nach der Betrachtung des Films durchaus ein Geschmäckle hinterlässt (doch das ist so gewollt).Abschließend ist zu erwähnen, dass dieser Film kein feelgood-movie ist. Die Atmosphäre ist sehr dicht und macht nicht zwingend Spaß, wie sich das in dörflichen Gefilden stellenweise auch anfühlt. Alles ist in diesem Film-Universum zusammengeschustert, unperfekt und hingetackert. Daher passt Jamie Marks is dead für mich eher in die Herbst-Zeit, zu einem Sonntag Mittag, als Vorfilm.

Darsteller:- Cameron Monaghan (Shameless [Macy Version])- Noah Silver (Tyrant)- Liv Tyler (Der Herr der Ringe)- Madisen Beaty (The Master)Regie:- Carter Smith (Ruinen)Länge: 101 Minuten

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