Birdman
@eickefrohwein INFODer abgehalfterte Filmstar/Comichelden-Darsteller Riggan Thomson (Michael Keaton) versucht seiner totgesagten Karierre mit einem selbst inszenierten Theaterstück am Broadway neues Leben einzuhauchen. Seine ohnehin nicht immer reibungsfrei verlaufenden Anstrengungen zur Erreichung dieses Ziels werden noch durch den Umstand verkompliziert, dass Thomson offenbar nicht mehr der alleinige Bewohner seines Bewusstseins ist...
... oder in anderen Worten, der gute Mann ist – zumeist nur für das Filmpublikum sichtbar – nicht mehr bei bester geistiger Gesundheit, oder noch weiter vereinfacht op jot kölsch: Dä hätt ene Schoss eruss.
Fast die gesamte Handlung spielt sich im tatsächlich in New York City existierenden St. James Theatre (und/oder darum herum) ab und den übergeordneten Handlungsstrang bildet die Realisierung des eingangs erwähnten Theaterstücks, mit all den Kostümproben, Beleuchtungs-Unfällen, Schauspieler-Ausfällen und was sich sich eben sonst noch alles während einer Theaterproduktion auf und hinter der Bühne ereignet. Eben diese Ereignisse sind es dann auch, die den übergeordneten Plot zwar feinhaarig zerfasern, ihn aber niemals auseinander fallen lassen – am Ende ergibt alles Gesehene einen Sinn... sofern es denn einen gibt.
Um den Zusammenhalt des reichlich faserigen Plots nun auch optisch zu stützen, hat Regisseur Iñárritu einen technisch raffinierten Kniff angewendet: Abgesehen von einem kurzen Intro und dem ebenso kurzen Schluss präsentiert sich der Film ohne sichtbare Schnitte. Etwaige zeitliche Sprünge im Minuten- oder Stundenbereich werden mit digitalen Tricks buchstäblich unsichtbar gemacht, Zeitlücken von einem Tag zum nächsten werden durch Zeitrafferaufnahmen überbrückt.
Fazit: erzählerisch - kontrastreich, technisch - elaboriert, verwirrend - unbedingt