Jurassic World
@spreiselbeerle INFODer Suche nach dem Sinn des Lebens folgend, gerät ein hochgezüchteter Indominus Rex an seine Grenzen. Er muss sich Fragen um seine Existenz und alsbald seiner Feinde stellen. Dabei trifft er auf gut wie schlecht gesinnte Menschen in „Jurassic World“.
Sieht man vom okehen „Godzilla“-Remake ab, lieferte Hollywood schon lange kein Ernstmeiner-Dinoflic mehr. Regisseur Colin Trevorrow hat sich dem Thema angenommen und entführt den Zuseher in einen futuristischen Saurier-Streichelzoo, der 22 Jahre nach den Ereignissen von „Jurassic Park“ (Spielberg) angesiedelt ist.
Ausgestattet mit allerlei neumodischem Krempel wie beispielsweise der Fähigkeit sich zu tarnen (optisch als auch thermisch), fristet Domi (wie Freunde ihn kess nennen) ein eher karges Leben innerhalb von hohen Betonmauern und gelegentlichen Tierfütterungen. Dass dies nicht lange gut gehen kann, ahnt man als Kenner der Reihe sicherlich.
So begibt sich unser Protagonist munter auf Entdeckungstour, snackt unterwegs das ein oder andere Getier und vertreibt sich die Zeit mit Parkbesuchern in fahrbaren Erkundungskugeln. Eine gewisse Zeit unterhält dies, doch Domi möchte das Geheimnis der Insel, der vielen menschlichen Besucher und seiner selbst näher ergründen.
Drumherum erzählt „Jurassic World“ die alltäglichen Wirrungen des Parkpersonals, deren Absichten jeweils in verschiedene Richtungen driften. Auch die junge Verwandtschaft der Parkleiterin erlebt so manchen Nebenplot, was wohl eher die heranwachsende Zielgruppe ansprechen mag. Es wird im Verlauf geheult, geküsst, geschossen, gekämpft, geflohen, geschrien bis die Schwarte kracht. Wer dabei als Dinosaurier nicht das Weite sucht, muss schon eine sehr ruhige Natur sein (und nicht gentechnisch manipuliert). Wir lernen: Künstlich erzeugte Kreaturen haben im Film oftmals hohen Blutdruck – aus Gründen.
Je mehr sich der Ausreißer einen Weg aus all dem Gewusel verschaffen möchte, umso mehr Krawall fahren die Menschen gegen ihn auf. Dabei werden nicht nur Waffen gezückt, sondern auch andere Dinos gegen ihn aufgehetzt! Wir lernen: Menschen sind oftmals böse.
Bis zum Grande Finale erkundet unser tragischer Held einige malerische Orte, die gekonnt durch Parkinsassen verwüstet werden. Ob es Aggro-Domi in die Freiheit schafft, soll hier nicht verraten werden. Dass dieses Abenteuer durchaus kurzweilig ist, dagegen schon. Man muss dieses Machwerk nicht zwingend in 3D gesehen haben, für die große Leinwand taugt es auch ohne.
„Jurassic World“ als Reboot zu bezeichnen, fällt mir etwas schwer. Einerseits wird alles bisher Erzählte der Reihe nochmal in schicker und größer dargeboten. Andererseits frage ich mich, was im Falle eines fünften Ablegers inhaltlich aufgefahren werden könnte, ohne dabei albern zu werden.
Einen Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung liefert der Film selbst nicht, doch die Kassen haben durch „Jurassic World“ ordentlich geklingelt und auch sonst wurden mit dieser Produktion einige Rekorde erzielt (Imax record domestic weekend of $20.6 million, fastest film to $200 million, highest-grossing international weekend of all-time with $315.6 million, usw. [Quelle: http://variety.com/2015/film/news/jurassic-world-records-box-office-1201520586/]).
Fazit:
Gut gelungen sind die (oftmals tragisch-komischen) Lacher, die „Jurassic World“ bereit hält. Auch die ordentliche Umsetzung mit Versatzstücken und Andenken des ersten Teils beglückt Fans der Serie.
Die Effekte gehen in Ordnung, der Schnitt ist sehr gut und der Thrillride macht insgesamt Laune. Selbst die ruhigen Momente, bei denen der Gefühlebär das Tempo heraus nimmt, sind akzeptabel.
Für Herrn Pratt (Owen Grady) sichert dieser Film nach Bekundungen im Webbernet die Nachfolge für weitere „Indiana Jones“-Filme, was durchaus denkbar wäre. Die Auflösung des Dramas hatte mich besonders unterhalten, ob des überbordenden Spektakels. Den selben Streifen nochmals auf DVD oder BD gucken würde ich nicht, es sei denn die Verantwortlichen der Produktion tanzen im Audiokommentar ihren Namen oder ähnliches.