Coraline
@eickefrohwein INFODie kleine Coraline ist mit ihren Eltern in ein Mehrfamilienhaus inmitten von nirgendwo gezogen. Da die Eltern sehr von ihrer Arbeit vereinahmt werden, widmen sie Coraline nicht so viel Zeit und Aufmerksamkeit wie die sich das wünscht und so erkundet sie die Umgebung auf eigene Faust, entdeckt aber außer einem rotznäsigen Nachbarsjungen und den durchweg kauzigen Hausmitbewohnern nichts allzu Aufregendes, bis sie irgendwann eine verborgene Tür im eigenen Wohnzimmer bemerkt.
Durch diese Tür gelangt sie in eine Art Paralleluniversum, in dem sich fast alles aus ihrer eigenen Welt genauso wiederfindet – nur in bunter, lustiger und viel schöner. Wenn sich ein Tag in der Parallelwelt dem Ende entgegen neigt und Coraline sich dort zu Bett begibt, erwacht sie am nächsten Morgen in ihrem Normaluniversum-Bett und glaubt zunächst, das am Vortag Erlebte nur geträumt zu haben. Dem ist aber mit nichten so, und wenn es auch sonst keiner glaubt, die zweite Welt hinter der geheimen Tür existiert wirklich und natürlich birgt diese Welt nicht nur Regenbogenspaßigkeit und Einhornpüpse, denn es handelt sich bei der filmischen Adaption eines Romans von Neil Gaiman um eine waschechte Gruselgeschichte.
Die Herrscherin der vermeintlichen Spaßwelt verfolgt einen finsteren Plan und Coraline muss im Verlauf der Erzählung nicht wenigen Gefahren trotzen, wenn sie das phantastische Abenteuer bestehen will. Wie, oder ob ihr das überhaupt gelingt, wird an dieser Stelle selbstredend nicht verraten.
Der Film wurde sehr zeitaufwändig in Stop-Motion produziert und mit modernem CGI überpoliert. Hierbei treffen sich also klassische und neue Verfahrenstechniken – beide auf absolutem Topniveau (von 2009). So interessant und brillant die technischen Aspekte auch sein mögen, überdecken sie dennoch niemals das eigentliche Herz der zugrunde liegenden Story. Die Verbindung dieser, mit dem liebevoll inszenierten, aber auch kantigen und bemerkenswert detailversessenen Design des Films, führen mich zu meinem Resümee und Prädikat (und ich benutze das nun folgende Wort wirklich äußerst selten): bezaubernd