Logan – The Wolverine

@spreiselbeerle INFO

In der dritten Verfilmung, die sich vornehmlich auf das Schicksal des Mutanten Logan konzentriert, werden wieder einmal die Adamantiumklauen gewetzt. Entgegen der eher optimistischen Tonalität der Vorgänger, geht es in dieser Geschichte allerdings garstig zu.

Die Erzählung spielt zwar im Jahre 2029, doch die Welt wirkt weniger futuresk, als man es von einem Sci-fi-fantasy-Film erwarten würde: Der Mensch steuert Autos noch von Hand (mit Ausnahme von Trasnportfahrzeugen), es wird viel Weg zu Fuß gemeistert und insgesamt ist der Alltag spärlich mit Technik-Gadgets gespickt.

Logans Mentor, Professor Xavier, ist aufgrund einer Gehirnerkrankung nur selten Herr seiner Sinne – gepflegt wird dieser von Albino-Mutant Caliban. Zwecks Beschaffung der (für Xavier) benötigten Medikamente arbeitet Wolverine als Limousinenfahrer. Alle Drei fristen so ihr Dasein versteckt auf einem entlegenen Schrottplatz irgendwo in der Wüste, ohne lebensbejahende Perspektive.

Eines Tages wird Logan von einer unbekannten Mexikanierin mitsamt Kind aufgesucht und gebeten, sie alsbald nach Dakota zu kutschieren.
Logan, der selbst von einer unbestimmten Krankheit geschwächt ist und deren Symptome er mit Alkohol zu betäuben versucht, lehnt mürrisch ab. Doch die sich entspinnenden Ereignisse hören nicht auf die Unlust des grantelnden Superhelden.

Viel mehr wird an dieser Stelle nicht über den Plot verraten, sonst wäre die Geschichte um den Messermann dahin.
Deutlich interessanter sind die traurige Atmosphäre und die ernsten Themen des Films (der Lack der Mutanten ist ab!). Das mutet für eine Superhelden-Geschichte ungewohnt an, verleiht dem Film allerdings seinen einzigartigen Charakter.
Einerseits wird somit Abwechslung zur einheitlichen Machart im Genre geboten, andererseits erfordert diese Variante einiges an Leidensfähigkeit. Ein Wohlfühlfilm ist Logan – The Wolverine sicher nicht.

Und sonst:
Im Verlauf der Geschichte gibt es ordentlich Geschnetzel mit Explosionen und man darf zudem mit ein paar Überraschungen rechnen. Die klassische Zug-um-Zug-Erzählweise zwischen Gut und Böse mag nicht jeden abholen aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Abschließend gilt es noch die großartige Spielfreude zu erwähnen: Hugh Jackman hat einen Riesenspaß beim Mut zu Hässlichkeit, Sir Patrick Steward sorgt in diesem Drama für die nötige Gravität und auch die Nebenakteure wissen zu begeistern.
Kamera und Szenenbild sind kurz vor perfekt, an Schauwerten mangelt es nahezu nie.

Wer sich mehrere der X-Men-Filme mit Freude angesehen hat, kommt um diese gelungene dark tale nicht herum.

Darsteller:
Hugh Jackman (X-Men: Apocalypse, Wolverine: Weg des Kriegers, Les Misérables)
Sir Patrick Stewart (Star Trek: TNG, Der Wüstenplanet [1984])
Dafne Keen (The Refugees [Tv-Serie])

Regie: James Mangold

Erscheinungsjahr: 2017

Dauer: 137 Min.

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