Ghost in the Shell

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Korrekt aus dem Englischen übersetzt wäre der deutsche Titel "Gespenst in der Schale", gemeint ist jedoch sicherlich der "Geist in der Maschine".

Und mit Geist ist dabei nicht der Huhuuu-Geist mit Augenlöchern im Bettlaken gemeint, sondern der Geist, der Verstand, die menschliche Seele als Restentität in einer elektromechanischen Hülle. Diese Idee in Filmbildern zu präsentieren ist so alt wie Metropolis (1927), wenngleich hierbei natürlich unter anderen Voraussetzungen. Da ich die dem Film zugrunde liegende Manga-Story nicht kenne, konnte ich von der filmischen Umsetzung nicht enttäuscht werden (nach Hörensagen ging es der Manga-Fangemeinde mehrheitlich so), konnte mich aber dessen ungeachtet immer noch nicht so recht für Ghost in the Shell erwärmen.
Das Stroytelling betreffend hatte ich das Gefühl einen Eintopf aus Blade Runner, Robocop und Total Recall, garniert mit einem Hauch von Matrix aufgewärmt zu bekommen. Letztendlich definiert sich der Film jedoch weit weniger über die erzählte Geschichte, als viel mehr über seine Ästhetik.

Die Prämisse in Kurzzusammnfassung: Das Gehirn einer zunächst Unbekannten wird – all seiner früheren Erinnerungen beraubt – in einen kybernetisch konstruierten Körper transplantiert. Der so entstandene Cyborg soll fortan als 'Waffe' für eine Eliteeinheit gegen Cyberterrorismus dienen. Das Ganze ereignet sich in einer nicht näher definierten Zukunft, in einer nicht näher definierten Megacity hier auf Erden.

Damit zum interessanteren Teil des Films, nämlich der Ästhetik: Der Cyborg (Scarlett Johansson, in zum Teil extrem wenig Textil) führt uns durch sehr verschiedene, teils bunte, teils düstere und gröstenteils von Technik dominierte Mikrokosmen, deren einziger optischer Zusammenhalt in der oben angesprochenen Megacity liegt. In dieser verschwimmen die Grenzen zwischen Realität, Augmented Reality, organischem Dreck und klinischer Technologie irgendwie... aber niemals vollständig – die Gegensätze ziehen sich einerseits ebenso an, wie sie sich andererseits abstoßen.

Fazit: Der Plot erzählt eine eher laue Detektivgeschichte, das Visuelle/die Ästhetik hingegen repräsentiert Cyberpunk at its finest. Mit Augenmerk auf letzteren Aspekt kann man den Film mögen.

Darsteller:
Scarlett Johansson (Marvel's Avengers, Lost in Translation, Under the Skin)
Takeshi Kitano (Vernetzt – Johnny Mnemonic, Zatoichi – Der blinde Samurai)
Juliette Binoche (Godzilla [2014], Chocolat, Der englische Patient)

Regie: Rupert Sanders (Snow White and the Huntsman)

Länge: 107 Minuten

Erscheinungsjahr: 2017

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