The Cloverfield Paradox

@spreiselbeerle INFO

Im Jahr 2008 überraschte ein Monsterfilm im Found-Footage-Look namens Cloverfield das Publikum und zeigte damit, dass sowohl Wackelkamera als auch Creature-Horror in einer hochwertigen Produktion Erfolg haben können.
Acht Jahre später bewies das Kammerspiel 10 Cloverfield Lane, dass verschiedene Spielarten und Sichtweisen im Cloverfield-Universum prima funktionieren.
Seit Februar 2018 ist der zweite Ableger als eher klassische Sci-Fi-Hatz auf Netflix erschienen, welcher die Fans vermutlich nicht gänzlich begeistert, jedoch sicherlich Lust auf künftige Erzählungen macht.

The Cloverfield Paradox handelt vom Mangel an Energieressourcen auf der Erde. Abhilfe soll der Partikelbeschleuniger Shepard schaffen, der von einem international zusammengestellten Team aus Wissenschaftlern im All getestet wird. Wie in Sci-Fi-Filmen Gesetz, entwickeln sich dadurch allerhand mysteriöse und verstörende Ereignisse mit schwerwiegenden Auswirkungen für nicht nur ein Universum.

Hinter dem Namen Cloverfield verbirgt sich mehr als nur eine simple Monstermär mit viel Getöse: Der eingangs erwähnte Auftakt der Reihe spielt auf der Erde, der Nachfolger verlegt die Handlung unter die Erde und die dritte Erzählung schickt die Charaktere hinaus ins Weltall. Wer hierbei also an Zufälle glaubt, unterschätzt die Fantasie und Planungssicherheit des Produzenten Jeffrey Jacob Abrams (Lost) maßlos.

Wenn auch der Impact eines Cloverfield in der aktuellen Instanz nicht im gleichen Maß gelingen mag, sind das Pacing, die Darsteller und die Regie durchaus solide. Auch die Effekte machen sich sehr ordentlich, sodass die 102 Minuten Lauflänge wie im Nu verfliegen.
Einzig die vielen Interpretationsmöglichkeiten zur Auflösung des Films dürften dem geneigten Zuseher sauer aufstoßen, wurde in der Vermarktung teilweise der Eindruck erweckt, The Cloverfield Paradox würde mehr zu den Hintergründen der Vorgänger erklären.

Dieser Mangel wird meiner Meinung nach im vierten Teil sicherlich beseitigt, so lässt es das Ende von The Cloverfield Paradox jedenfalls stark vermuten. Eine Fortsetzung halte ich bereits jetzt für gesetzt, warum sonst hätte Netflix die Ankündigung des aktuellen Ablegers zum Super Bowl beworben?
Man darf sich somit noch eine Weile das Hirn zermartern und auf eine weitere Begegnung mit desaströsen Riesenkreaturen und viel Konfusion im Raum-Zeit-Kontinuum freuen.

Darsteller:
Chris O’Dowd: Mundy (The IT Crowd, Thor – The Dark Kingdom)
Daniel Brühl: Schmidt (The First Avenger: Civil War, Rush, Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt)
Gugu Mbatha-Raw: Ava Hamilton (Die Schöne und das Biest, Black Mirror, Jupiter Ascending)
David Oyelowo: Kiel (Interstellar, Jack Reacher, Planet der Affen: Prevolution)

Regie: Julius Onah

Erscheinungsjahr: 2018

Dauer: 102 Minuten

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